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Urin / Urinprobe

Einführung
Als Urinprobe wird für medizinsche Laboruntersuchungen gesammelter Urin bezeichnet.

Aufgabe
Urin dient zur Regelung des Flüssigkeitshaushalts sowie zur Entsorgung von Harnstoff, Harnsäure und anderer Stoffwechsel-Endprodukte. Ein erwachsener Mensch produziert pro Tag etwa 1 bis 1,5 Liter Urin, wobei ca. 30 Gramm Harnstoff ausgeschieden werden. Urin enthält ferner geringe Mengen an Zucker (Glucose). Erst ein erhöhter Glucosegehalt im Urin deutet auf Diabetes mellitus hin. Viele weitere Substanzen wie Hormone oder Duftstoffe kommen in geringen Mengen im Urin vor. Die gelbe Farbe des Urins kommt von sogenannten Urochromen, zu denen zum Beispiel Sterkobilin und Urobilin gehören, welche durch Derivatisierung von Bilirubin entstehen. Eine andere als leicht gelbe Färbung kann auf Krankheiten hindeuten.

Im Urin befinden sich häufig Abbausubstanzen oder andere zum Nachweis erforderliche Substanzen von bestimmten Stoffen wie z.B. Drogen. Auch können Krankheitserreger, Blut oder Hormone (Schwangerschaftstest) im Urin nachgewiesen werden.

Die Untersuchung des Urins bringt Aufschluss über zwei Bereiche:

  • Der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Niere und Blase können festgestellt werden, z. B. Niereninsuffizienz, Blaseninfektion.
  • Am Vorhandensein von Substanzen, die normalerweise nicht im Urin vorkommen oder an einer veränderten Konzentration von Stoffen kann auf Stoffwechselerkrankungen geschlossen werden, z. B. Diabetes.

Daneben kann durch Urintests auch die Einnahme von Medikamenten, Drogen oder Dopingmitteln nachgewiesen werden. Jedoch können diese Untersuchungen, die z. B. bei der Suchttherapie gegen Heroin eingesetzt werden, durch diverse Zusätze – wie Bleichmittel, Seife oder Kochsalz – verfälscht werden.

Der Urin eines gesunden Menschen sollte weder Proteine, Nitrit, Ketone noch Blutbestandteile wie Hämoglobin enthalten.

Eine qualitative Harnuntersuchung weist nach, ob eine Substanz im Urin vorhanden ist oder nicht.

Eine quantitative Untersuchung des Urins gibt an, wieviel genau von einer Substanz enthalten ist.

Eine semiquantitative Untersuchung gibt in etwa an, wieviel von einer Substanz im Harn vorhanden ist.

Normalwerte

  • Leukozyten: < 25 Leu/mikrol
  • Erythrozyten: < 2 Erys/mikrol
  • Plattenepithelien: keine
  • Rundepithelien: keine
  • Bakterien: keine
  • Nitrit: 0 mg/dl
  • pH-Wert: 6-7
  • Eiweiß: < 10 mg/dl
  • Glucose: 0 mg/dl
  • Aceton: 0 mg/dl

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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