Wochenfluss
Unter Wochenfluss (Lochien) versteht man die aus der Scheide abgesonderte Flüssigkeit nach der Geburt von Kind und Plazenta.
In der ersten Zeit nach der Geburt sind die Lochien blutig und Menstruation|überperiodenstark, nehmen dann rasch in der Menge ab und verändern Farbe und Konsistenz über schleimig-rot (auch rosa), bräunlich (wie altes Blut) und dann zu bernsteinfarben-ausflußartig.
Der Wochenfluss dauert in der Regel ca. 2-6 Wochen an.
Entgegen der Meinung vieler älterer Fachliteratur sind die Lochien nicht infektiöser als normale Periodenblutungen. Sie bestehen aus Blut, weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Serum|seröser Flüssigkeit, und Vaginalsekret.
Unter Umständen sind auch verbliebene Reste von Eihäuten (Chorion und Amnion) und Dezidua beigemischt.
Der Wochenfluss stammt aus der Wunde, die die abgelöste Plazenta in der Gebärmutterinnenwand (Endometrium) hinterlassen hat. Seine Intensität nimmt kontinuierlich mit der Verkleinerung der Wundfläche durch die Rückbildung der Gebärmutter ab. Diese Rückbildung wird zusätzlich durch die Ausschüttung von Oxytocin beim Stillen des Babys unterstützt.
Wochenfluss besitzt einen leicht muffig-strengen Geruch. Sollte ein fischartiger oder eitriger Geruch auftauchen, hat sich eine Entzündung entwickelt, die behandelt werden muss.
Sollte der Wochenfluss vorzeitig und plötzlich aufhören, kann es sich um einen Wochenflussstau (Lochialstau) handeln. Dieser sollte behoben werden, damit in der Gebärmutter verbleibende Reste sich nicht infizieren können (Gefahr der Endometritis).
Während der Zeit des Wochenflusses sollte ein Paar, welches Geschlechtsverkehr haben möchte, ein Kondom verwenden, da die Frau durch den geöffneten Muttermund einer Infektionsgefahr unterliegt!
Experten zu Fragen des Wochenflusses sind Hebammen und Geburtshelfer/-innen.