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Anzeichen (Symptome) von Krankheiten: Durchfall

Einführung
Durchfall wird unterschiedlich definiert. Eine gängige Beschreibung lautet: die häufige und zu schnelle Entleerung von breiigem bis flüssigem Stuhlgang, der je nach Ursache auch mit Schleim, Eiter oder Blut vermengt sein kann.

Eine weitere Definition: der mehr als 3malige dünnflüssige Stuhlgang am Tag mit einem Gewicht von mehr als 200 g/Tag. Gesunde Kinder und Erwachsene haben ein Stuhlgewicht von bis zu 250 g/Tag, Kleinkinder bis 10g pro kg Körpergewicht.

Ursachen
Die Ursachen des Durchfalls können harmlos bis gefährlich sein: Stress, Psychosomatik, falsche Ernährung, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Gifte sowie Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze sowie Alkohol

Erreger von Durchfall können zum Beispiel über rohe oder verdorbene Speisen, Eiswürfel (vor allem auch im Ausland), Trinkwasser, das Wasser im Swimming Pool oder im Meer sowie durch Tröpfcheninfektion ("Nießen") aufgenommen werden.

Schwere Durchfallerkrankungen sind: Amöbenruhr, Cholera, Salmonellen, Typhus und Darmtuberkulose.

Als Faustformel gilt:

  • Durchfall bis 6 Stunden nach der Essenseinnahme: Bakterieninfektion (z.B. Staphylokokken)
  • Durchfall bis 12 Stunden nach der Essenseinnahme: Bakterieninfektion (z.B. Clostridien)
  • Durchfall bis 36 Stunden nach der Essenseinnahme: Bakterieninfektion (z.B. Samonellen)

Begleiterscheinungen
Bei Durchfall iat vielfach auch das Auftreten von Fieber und / oder Erbrechen zu beobachten.

Therapie (= Behandlung)
Der mit dem Durchfall verbundene Flüssigkeitsverlust kann zu Austrocknung (einer sog. Dehydratation), der gleichzeitig einhergehende Elektrolytverlust (Verlust von wichtigen Ionen wie Natrium und Kalium und Magnesium) dagegen kann zu Krämpfen führen.

Bei andauerndem Durchfall können die Dehydration und der Elektrolytverlust zum Tode führen. Um der Austrocknung entgegen zu wirken, muss viel Flüssigkeit, die mit Salz und Zucker angereichert ist, getrunken werden. Weltweit sterben jährlich mehr als 2 Millionen (!) Kinder an Diarrhöen.

Eine hilfreiche Elektrolytlösung für den Hausgebrauch besteht aus
- 1 Teelöffel Kochsalz,
- 8 Teelöffel Zucker/Traubenzucker und
- ½ Teel. Backpulver (Kalium)
- in 1 Liter frisch abgekochtes Wasser,
für den Geschmack wird das Getränk mit etwas Orangensaft abgeschmeckt.
Dieser Trunk kann noch z.B. um kleingedrückte Bananenstücke erweitert werden.

Der Durchfall wird je nach Schwere und Ursache behandelt, in leichten Fällen genügt eine Tablette mit dem Wirkstoff Loperamidhydrochlorid, sonst auch noch Kapseln mit dem Hefepilz Saccharomyces boulardii, Aktivkohle oder Heilerde und viel Flüssigkeit, Grapefruitkernextrakt, Diät oder Antibiotika (letzteres nur nach Konsultation eines Arztes).

Der Durchfall von Säuglingen ist als Säuglingsdyspepsie das Zeichen einer Ernährungsstörung und sollte sorgfältig beobachtet werden, da es schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand der Säuglinge kommen kann.

Bei akuten Durchfall sollte man morgens Haferflocken mit Milch leicht aufkochen, kurz ziehen lassen und über mehrere Tage in kleinen Portionen essen. In den meisten Fällen hilft diese Kur besser als Tabletten.

Das alte Rezept Cola mit Salzstangen sollte nicht mehr angewendet werden, weil es bei akutem Durchfall die Beschwerden fast immer verschlimmert.

Medikamente
Beispielhaft sei Lopedium von Hexal genannt. Die Einnahmedauer sollte 2 Tage nicht überschreiten. Bei länger anhaltenden Durchfällen sollte ein Arzt konsultiert werden.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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