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Bänderriss

Wird ein Gelenk über ein gewisses physiologisches Maß hinaus gewaltsam bewegt, so kann es zu einem Bänderriss kommen. Ein Gelenk besteht eben nicht nur aus den an der Bildung des Gelenkes beteiligten Knochen, sondern sicher genauso wichtig ist der Bandapparat, der das Gelenk einerseits stabilisiert, aber andererseits auch die Gelenkbewegungen im physiologischen (also dem speziellen Gelenk zueigenen) Bewegungsumfang ermöglicht. Die exakte Bandführung ist unerlässlich, damit die Gelenkbildenden Flächen sich in sattem Kontakt zueinander bewegen können. Bei einem Unfall können Teile dieser Bänder oder auch der gesamte Bandapparat reißen. Das Resultat ist eine Gelenkinstabilität, die Führung des Gelenkes ist nicht mehr exakt, es kommt zu einem Verkanten der Gelenkflächen gegeneinander. Dabei wird die Knorpelschicht des Gelenkes stellenweise zu hoch belastet und geschädigt. Am Ende dieser Entwicklung steht ein vorzeitiger Verschleiß des Gelenkes, die posttraumatische Arthrose.

Symptome

Wenn bei jemandem ein Band reißt, hört er das meistens selber recht deutlich als Krachen oder Bersten. Zudem reagiert der Körper auf den Schmerz mit einem Schwindelanfall, welcher charakteristisch für Bänderverletzungen ist. Das verletzte Gelenk schmerzt, schwillt an und wird sich im Laufe der nächsten Stunden blau verfärben. Der Bluterguss, auf den diese Verfärbung hinweist, muss aber nicht unbedingt so dicht unter der Haut liegen, dass die Verfärbung nach außen hin sichtbar wird. Der häufige Außenbandriss am Sprunggelenk geht fast immer mit einer deutlichen, blau- schwarzen Verfärbung am lateralen Rand des Fußes einher, Seitenbandrisse am Knie zeigen nur ganz selten eine Hämatomverfärbung unter der Haut. Die Belastbarkeit eines so verletzten Gelenkes ist natürlich stark eingeschränkt. Auch wenn jemand auf so einem Fuß noch gehen kann, spricht das jedoch nicht gegen eine Bandverletzung. Bei der klinischen Untersuchung ist in der ersten Zeit nach der Verletzung meistens nur ein örtlicher Druckschmerz und die meist erhebliche Schwellung festzustellen. Ist das Gelenk nach 10 bis 14 Tagen wieder abgeschwollen, zeigt die Bewegungsprüfung die Instabilität.

Diagnostik

Im Vordergrund der Untersuchung steht natürlich hier der klinische Befund. Röntgenaufnahmen werden angefertigt, um eine Knochenverletzung, die zusätzlich passiert sein kann, festzustellen oder auszuschließen. Um die Schwere der Bandverletzung einzustufen, werden funktionelle Aufnahmen des Gelenkes angefertigt, das heißt: Der untersuchende Arzt versucht während der Röntgenaufnahme, das Gelenk "aufzuklappen" und somit die Instabilität zu dokumentieren. Ein verletzter Mensch, der Angst und Schmerzen hat, kann da oft so effektiv Widerstand leisten, dass die krankhafte Beweglichkeit des Gelenkes nicht zur Darstellung kommt. Es wurden Geräte entwickelt, die den Stress auf das Gelenk genau messbar ausüben und somit individuelle Abweichungen von der bei der Röntgenuntersuchung eingesetzten Kraft ausschließen sollen. Diese Geräte ähneln in fataler Weise einem Schraubstock. Die Angst des Verletzten wird dadurch eher noch zunehmen, also auch die Anspannung, mit der er gegenhält. Wertvoll sind Untersuchungen mit dem NMR, der Zustand der Bänder kann damit zwar meist nur vage beurteilt werden, aber es kommen eventuelle Kontusionen des Knochens zur Darstellung, die dann bei der sich anschließenden Therapie zu berücksichtigen sind.
Ein Bänderriss wird nach den folgenden Schweregraden unterschieden:
  • Grad I: Nur wenige Fasern sind gerissen - Gelenk weiterhin stabil
  • Grad IIa: Weniger als 50% der Fasern sind gerissen - Gelenk weiterhin stabil
  • Grad IIb: Mehr als 50% der Fasern sind gerissen - Gelenk wird instabil
  • Grad III: Alle Fasern sind gerissen - Gelenk wird instabil

Nach einer Bänderverletzung sollte direkt nach der PECH-Regel vorgegangen werden, also : Keine Belastung (
Pause), Eisanwendung, Kompression und Hochlagerung. Der Nicht- Mediziner hat kaum Möglichkeiten, die Schwere einer Gelenkverletzung sicher zu beurteilen, eine fachärztliche Untersuchung sollte immer erfolgen.

Häufige Formen der Bandverletzung

  • Aussenbandriss des Sprunggelenkes
  • Seitenbandriss am Knie
  • Kreuzbandriss am Knie
  • Kapselriss im Daumengrundgelenk ("Skidaumen")
  • Bänderriss in der Handwurzel
Die Luxation eines Gelenkes kann als besonders schwere Form der Bandverletzung betrachtet werden.

Therapie

Konservativ

Es gibt ein ganzes Sortiment an nicht- operativen Möglichkeiten der Therapie einer Bandverletzung. Da wäre zunächst die altbewährte Gipsruhigstellung, die allerdings nach der Ausheilungszeit Probleme der Remobilisation des Gelenkes mit sich bringt. Aus der Sportmedizin stammen die "funktionellen Verbände", im Prinzip werden die verletzten Bandstrukturen durch auf die Haut geklebte Pflasterzügel überbrückt, entlastet und stabilisiert. Wenn sich dieses Verfahren anwenden lässt, ist auch ein verletztes Gelenk schnell wieder belastbar, die Beweglichkeit bleibt erhalten, die sonst sich anschließende Remobilisation entfällt. Es gibt außerdem noch die Möglichkeit einer unterstützenden Aircast-Schiene, die stabilisierend wirkt.

Operativ

Früher wurden Bänderrisse besonders am Sprunggelenk oft operativ versorgt. Mittlerweile weiß man, dass der spätere Zustand des Gelenkes durch diese Bandnaht nicht wesentlich verbessert wird. Kreuzbandrisse am Knie stellen oft ein großes Problem für das Knie und seinen "Benutzer" dar, es gibt verschiedene Operationsverfahren, hier wieder Stabilität zu schaffen. Plastische Verfahren verwenden körpereigene (autologe) Strukturen wie die Patellasehne, um das Kreuzband zu ersetzen, alloplastische Verfahren benutzen hierfür zum Beispiel Kohlefaserbänder.

Gerade der Daumen stellt für die Greiffunktion der Hand ein ganz wichtiges Element dar. Wird die Kapsel des Daumengrundgelenkes zerrissen, ist diese Funktion stark eingeschränkt oder unmöglich. Hier sollte die Indikation zur operativen Bandnaht großzügig gestellt werden.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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