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Ataxie

Ataxie (griech.: "ataxia", Unordnung) ist ein Oberbegriff für verschiedene Störungen der Gleichgewichtsregulation und der Bewegungskoordination.

Dabei kann eine Ataxie auch auftreten, wenn keine Lähmung (Parese) vorliegt, also bei vollkommen normaler Muskelkraft.

Formen der Ataxie

Als Rumpfataxie bezeichnet man die Unfähigkeit, gerade zu sitzen, so dass die Betroffenen nur noch mithilfe einer Stütze sitzen oder stehen können. Analog bezeichnet man als Standataxie man die Unfähigkeit, zu stehen, so dass die Betroffenen nur noch mit Hilfe steh- und gehfähig sind.
Menschen mit einer Gangataxie haben ein breitbeinig-unsicheres Gangbild. Eine Ataxie bei Zielbewegungen führt zu Bewegungen falschen Ausmaßes mit daneben zeigen (Dysmetrie), zu überschießend-ausfahrenden Bewegungen (Hypermetrie) oder zu unflüssig-verwackelten Bewegungen (Asynergie) und damit zur Unfähigkeit einer raschen Folge antagonistischer Bewegungen (Dysdiadochokinese).

Ursachen von Ataxien

Jede Erkrankung, die die an der Bewegungssteuerung beteiligten Organsysteme des Nervensystems schädigt, kann eine Ataxie hervorrufen.

Häufigste Ursache von Ataxien sind Erkrankungen des Kleinhirns. Dieses ist für die Verschaltung der sensiblen Informationen aus dem Rückenmark, der Informationen des Gleichgewichtsorgans und der übrigen Sinneseindrücke und deren Umsetzung in motorische Bewegungsabläufe zuständig, also die Planung, Koordination und Feinabstimmung von Bewegungen.

Ataxien können deswegen auch auftreten, wenn die über das Rückenmark ankommenden sensiblen Informationen aus den peripheren sensiblen Nerven, Gelenken und Muskeln fehlen. Dadurch fehlt die für gezielte motorische Bewegungen erforderliche Feinsteuerung, es kommt zur sogenannten sensiblen Ataxie.

Zerebelläre Ataxie

Ataxien können durch chronische Vergiftungen ausgelöst werden, beim Menschen am häufigsten durch eine Kleinhirnschädigung im Rahmen eines chronischen Alkoholismus. Als Symptom einer Überdosierung von Medikamenten kann es zu Ataxien kommen, vor allem bei der Überdosierung oder zu schnellen Aufdosierung von Antiepileptika. Vergiftungen mit Schwermetallen (besonders Quecksilber) oder Pestiziden sind selten, können aber unter anderem auch zu einer Ataxie führen.

Ataxien treten auch im Verlauf Entzündung|entzündlicher Erkrankungen des Nervensystems mit Schädigung des Kleinhirns und/oder Rückenmarks auf, vor allem bei der multiplen Sklerose. Auch Infektionen des Kleinhirns wie z. B. eine seltene Zoster-Zerebellitis oder ein Kleinhirn-Abszess lösen eine Ataxie aus.

Kleinhirn-Durchblutungsstörungen, meist im Rahmen eines Schlaganfalls jeder Ursache, lösen eine Ataxie aus. Auch Hirntumoren, Metastasen im Kleinhirn und eine Einklemmung des Kleinhirns im Rahmen eines diffus erhöhten Hirndrucks führen zur Ataxie.

Sensible Ataxie

Auch hier ist die häufigste Ursache eine chronische Alkoholvergiftung. Ähnlich wie das Kleinhirn wird auch das Rückenmark häufig von der multiplen Sklerose betroffen. Tumoren im Rückenmark oder in der Wirbelsäule, sind insgesamt selten. Eine sensible Ataxie wird häufiger durch eine in den Rückenmarksraum eingebrochene Wirbelkörper-Metastase hervorgerufen.

Nicht ganz selten ist Ursache einer sensiblen Ataxie eine Schädigung der sensiblen Rückenmarksbahnen durch einen Vitamin B12-Mangel, die bei entsprechender Behandlung komplett reversibel ist.

Als wichtige infektiöse Ursachen der sensiblen Ataxie sind die Syphilis des Nervensystems zu erwähnen, ferner auch HIV und die Infektion mit dem Zoster-Virus.

Hereditäre Ataxien

Ataxien treten ferner bei zahlreichen, insgesamt aber seltenen, genetisch bedingten (= hereditären) Erkrankungen auf, den hereditären Ataxien. Diese werden autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant vererbt (ADCA = autosomal-dominante zerebelläre Ataxien). Gemeinsam ist diesen Erkrankungen, dass sie das Kleinhirn und/oder die Hinterstränge des Rückenmarks befallen.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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