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Strahlenkrankheit

Die Strahlenkrankheit tritt nach akuter Bestrahlung des menschlichen Organismus wie zum Beispiel nach Strahlungsunfällen oder nach der Explosion einer Atombombe auf.

Die Strahlendosis bzw. Äquivalentdosis entscheidet über die Überlebenschancen. Sie wird in Gray (Gy) bzw. Sievert (Sv) angegeben. Die Äquivalentdosis, der ein Mensch durchschnittlich im Jahr durch Umwelteinflüsse sowie durch medizinische Untersuchungen ausgesetzt ist, beträgt etwa 2,5 mSv.

Generell gilt für die Symptome der Strahlenkrankheit, dass je höher die Dosis:
  • desto schwerwiegender sind die Auswirkungen,
  • desto schneller treten die Syptome auf,
  • desto länger die Erholungsphase,
  • desto länger die Krankheit,
  • desto geringer werden die Überlebenschancen.

Symptome

Anmerkung: Die Symptome unterscheiden sich in verschiedenen Dokumenten, da sie nicht experimentell am Menschen "erprobt" sind. Die hier angegebenen Werte beziehen sich auf die Ganzkörperdosis verursacht durch Röntgen- oder Gammastrahlen. Sie wurden aufgrund der Folgen von Atombombenabwürfen und anderen Liste der nuklearen Ereignissen statistisch ermittelt. Für örtliche Verletzungen und Inkorporation (medizinisch) gelten andere Werte und andere Symptome.

0,05 bis 0,2 Sv

Wahrscheinliche angenommene Spätfolgen: Krebs, Erbgutveränderung''

0,2 bis 0,5 Sv

keine Symptome; nur klinisch feststellbare Reduzierung der roten Blutkörperchen

0,5 bis 1 Sv

leichter Strahlenkater mit Kopfschmerzen und erhöhtem Infektionsrisiko.
Temporäre Sterilität beim Mann ist möglich.

1 bis 2 Sv; leichte Strahlenkrankheit

''10% Todesfälle nach 30 Tagen (Letale Dosis 10/30).''
Die typischen Symptome sind leichte bis mittlere Übelkeit (50% wahrscheinlich bei 2 Sv), mit gelegentlichem Erbrechen, beginnend innerhalb von 3-6 Stunden nach der Bestrahlung, und einige Stunden bis zu einem Tag andauernd. Dem folgt eine Erholungsphase, in der die Symptome abklingen. Leichte Symptome kehren nach 10-14 Tagen zurück. Diese Symptome dauern etwa 4 Wochen an und bestehen aus Appetitlosigkeit (50% wahrscheinlich bei 1,5 Sv), Unwohlsein und Müdigkeit|Ermüdung (50% wahrscheinlich bei 2 Sv). Die Genesung von anderen Verletzungen ist beeinträchtigt und es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Temporäre Unfruchtbarkeit beim Mann ist die Regel.

2 bis 3 Sv; schwere Strahlenkrankheit

''35% Todesfälle nach 30 Tagen (LD 35/30).''
Erkrankungen nehmen stark zu und eine signifikante Sterblichkeit setzt ein. Übelkeit ist die Regel (100% bei 3 Sv), das Auftreten von Erbrechen erreicht 50% bei 2,8 Sv. Das Auftreten der Anfangssymptome beginnt innerhalb von 1-6 Stunden und dauert 1-2 Tage. Danach setzt eine 7-14 tägige Erholungsphase ein. Wenn diese vorüber ist, treten folgende Symptome auf:

Haarausfall am ganzen Körper (50% wahrscheinlich bei 3 Sv), Unwohlsein und Ermüdung. Der Verlust von weißen Blutkörperchen ist massiv und das Infektionsrisiko steigt rapide an. Bei Frauen beginnt das Auftreten permanenter Sterilität. Die Genesung dauert einen bis mehrere Monate.

3 bis 4 Sv; schwere Strahlenkrankheit

''50% Todesfälle nach 30 Tagen (LD 50/30)''
Nach der Erholungsphase treten zusätzlich folgende Symptome auf:
Durchfall (50% wahrscheinlich bei 3,5 Sv), und unkontrollierte Blutungen im Mund, unter der Haut und den Nieren (50% wahrscheinlich bei 4 Sv).

4 bis 6 Sv; akute Strahlenkrankheit

''60% Todesfälle nach 30 Tagen (LD 60/30).''
Die Sterblichkeit erhöht sich schrittweise von ca. 50% bei 4,5 Sv bis zu 90% bei 6 Sv (solange keine massivste medizinische Intensivversorgung zur Anwendung kommt). Das Auftreten der Anfangssymptome beginnt innerhalb einer halben bis 2 Stunden und dauert bis zu 2 Tagen.

Danach setzt eine 7-14 tägige Erholungsphase ein. Wenn diese vorüber ist, treten im Allgemeinen und verstärkt die gleichen Symptome wie bei 3 bis 4 Sv auf. Bei Frauen ist das Auftreten permanenter Unfruchtbarkeit die Regel. Die Genesung dauert mehrere Monate bis zu einem Jahr. Wenn der Tod in der Regel 2-12 Wochen nach der Bestrahlung eintritt, so sind die Todesursachen Infektionen und Blutungen.

6 bis 10 Sv; akute Strahlenkrankheit

''100% Todesfälle nach 14 Tagen (LD 100/14).''
Die Überlebenschance kommt auf den Einsatz medizinischer Intensivversorgung an. Das Knochenmark ist nahezu oder vollständig zerstört und Knochenmarkstransplantationen sind erforderlich. Das Magen- und Darmgewebe ist schwer geschädigt. Das Auftreten der Anfangssymptome beginnt innerhalb von 15 bis 30 Minuten und dauert bis zu 2 Tage. Danach setzt eine 5-10 tägige Erholungsphase ein. Die Endphase endet mit dem Eintritt des Todes durch Infektionen und innere Blutungen. Falls eine Genesung eintritt dauert sie mehrere Jahre und wird wahrscheinlich nie vollständig erfolgen.

10 bis 20 Sv; akute Strahlenkrankheit

''100% Todesfälle nach 7 Tagen (LD 100/7).''
Diese hohe Dosis führt zu spontanen Symptomen innerhalb von 5 bis 30 Minuten. Nach der sofortigen Übelkeit durch die direkte Aktivierung der Chemorezeptoren im Gehirn und einer starken Schwäche folgt eine mehrtägige Phase des Wohlbefindens, die als Walking-Ghost-Phase bezeichnet wird. Danach erfolgt die Sterbephase mit raschem Zelltod im Magen-Darmtrakt, welcher zu massivem Durchfall, Darmblutungen und Wasserverlust, sowie der Störung des Elektrolythaushalts führt. Der Tod tritt mit Fieberdelirien und Koma durch Kreislaufversagen ein. Eine Therapie besteht nur noch aus dem Stillen der Schmerzen.

20 bis 50 Sv; akute Strahlenkrankheit

''100% Todesfälle nach 3 Tagen (LD 100/3).''
ansonsten wie bei "10 bis 20 Sv"

über 50 Sv

Sofortige Desorientierung und Koma innerhalb von Sekunden oder Minuten. Der Tod tritt in wenigen Stunden durch völliges Versagen des Nervensystems ein.

über 80 Sv

Die US-Streitkräfte rechnen bei einer Dosis von 80 Sv schneller Neutronenstrahlung mit einem sofortigen Eintritt des Todes.

Therapie

Zunächst erfolgt eine Dekontamination (Entfernung der radioaktiven Substanzen) im Patienten. Danach werden die hämatologischen Schäden (Schäden im Blut) behoben. Dies geschieht durch Bluttransfusionen oder Knochenmarkstransplantationen. Oftmals wird durch Vitaminpräparate auch versucht die Blutregeneration anzuregen. Weiterhin muss ein Ausgleichen des Flüssigkeits- u. Elektrolytverlustes stattfinden. Wichtig ist auch das Beheben von Hautschäden, da der Körper nach der Bestrahlung besonders infektionsanfällig ist. Aus diesem Grund findet oft eine Begleittherapie mit Antibiotika statt.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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