Kunsttherapie bei KRANKHEITEN.DE
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Kunsttherapie

Im Folgenden wird eine Definition des Begriffs Kunsttherapie versucht. Und auch wird eine Anzahl kunsttherapeutischer Ansätze vorgestellt, die in unterschiedlichsten Traditionen stehen. Einen Überblick hierzu gibt Karl-Heinz Menzen. Er unterscheidet:
  • einen Psychologie|kunstpsychologischen Ansatz,
  • einen autokognitiven Ansatz,
  • einen Anthroposophie|anthroposophischen Ansatz,
  • einen Pädagogik|kunstpädagogisch/-didaktischen,
  • einen Ergotherapie|ergotherapeutischen (Psychiatrie),
  • einen Heilpädagogik|heilpädagogisch-rehabilitativen,
  • einen kreativ-gestaltungstherapeutischen und
  • einen Tiefenpsychologie|tiefenpsychologischen Ansatz.

Was ist Kunsttherapie?

Wer einen Begriff vom Wesen und der Methode der Kunsttherapie gewinnen möchte, muss sich zuerst darüber klar werden, wie innere Bilder auf die Psyche wirken und wie sie das Verhalten beeinflussen. Denn dass Bilder therapeutisch wirksam sein können, ist seit langem bekannt.

Kunsttherapie verweist auf ein Fach, das seinen Namen aus dem Zusammenwirken zweier in ihren Interessen gegenläufigen Instrumente des sozialen Handelns bezieht. Wenn Kunst die imitierenden und irritierenden Kodes einer Gesellschaftsverfassung in eigenwilligen Material- und Verfahrensweisen entwirft, um eben diese Verfassung aufzubrechen und zu verändern, - dann will Therapie das Gegenteil: Menschen, die leidvoll aus ihren sozialen Kontexten herausgefallen sind, wieder dorthin zurückführen, wo sie sich geborgen fühlen. Wenn innere wie äussere Lebensbilder erstarrt, nicht mehr kommunizierbar sind, bieten sich künstlerische Therapieverfahren an, um kreativ und phantasievoll andere Bilder des Lebens zu erschliessen. Wenn Kunst sich die therapeutischen Handlungsfelder erschliesst, lassen sich die ästhetischen Einbahnstrassen des Lebens differenzieren, sodass individuelles Leben facettenreicher, in seinen gesellschaftlichen Bezügen wieder flexibel wird.

Definition: Der Kunsttherapie geht es um einen innerpsychischen und sich sensu- wie psychomotorisch auswirkenden Formbildungs- und Gestaltungsvorgang, der sich in der bildnerischen Formdynamik eines ästhetischen Mediums spiegelt und der dazu innere wie äussere Lebensverhältnisse so abbildet, dass sie bearbeitbar und neu zentrierbar werden. Ihr Zweck besteht darin, die Orientierung zu restituieren und Leiden zu bewältigen, ihr Mittel darin, jenen innerpsychischen und psychomotorischen Prozessen, die Leiden verursachen, ein anderes Ziel zu geben. Im Ergebnis sollen die Bewusstseins- und Erlebnisweisen, aber auch die Verhaltensabläufe so konstelliert werden, dass es möglich wird, das Alltagsleben zu bewältigen.

Ansätze der Kunsttherapie

Nach ihrer Herkunft lassen sich vier Ansätze in der Kunsttherapie unterscheiden
  • eine präventiv orientierte Kunsttherapie
  • eine heilpädagogisch-neurologische Kunsttherapie
  • eine psychiatrisch orientierte Kunsttherapie
  • eine psychotherapeutisch orientierte Kunsttherapie

Im kunsttherapeutischen Kontext werden Bilder ebenso als Diagnostik|diagnostisches Mittel eingesetzt, um persönliche Probleme zu erkennen, als auch, um positive Entwicklungspotentiale zu bestimmen. Somit kann an die durch ein Bild ersichtlich gewordenen Ressourcen des Menschen angeknüpft werden, um ihn in seiner weiteren Entwicklung zu stabilisieren und zu fördern.

Kunsttherapie bietet eine ganzheitliche Möglichkeit, den Menschen zu behandeln, sowohl durch sinnliche als auch geistige Erfassung und Verarbeitung von individuellen Themen. In der Begegnung mit dem eigenen Bild, das Ausdruck von bewussten oder unbewussten Gefühlen und Bedürfnissen der PatientInnen ist, bietet die kunsttherapeutische Intervention eine Basis zur Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit (siehe Gisela Schmeer, Gertraud Schottenloher, Elisabeth Tomalin). Sie trägt des Weiteren zur Entwicklung von Identität und Autonomie bei (Edith Kramer). Der Mensch erlernt Kreativität|kreative Einstellungen und erfährt schließlich durch die künstlerische Betätigung eine Stabilisierung des Selbstvertrauens (Helen Landgarten).

Als nonverbale Therapieform bietet sich die Kunsttherapie insbesondere in Bereichen an, in denen der Mensch einen Sprachausdruck "verweigert" (sei es aus Emotion|emotionalen oder anderen Gründen) oder diesem nicht mehr, bzw. noch nicht zugänglich ist (Barbara Wichelhaus, Karl-Heinz Menzen). Im Bild können notwendige Voraussetzungen geschaffen werden, sprachliche Seiten des Menschen zu aktivieren. Kunsttherapie dient somit der Förderung des Kommunikations- und Interaktionspotentials.

Kunsttherapieausbildung

Zunehmend besteht in Deutschland Bedarf an Kunsttherapie und qualifizierten Kunsttherapeuten in psychiatrischen Kliniken sowie therapeutischen und sozialen Einrichtungen, zur Behandlung von psychosomatischen und Abhängigkeits-Erkrankungen, Verhaltensstörungen, Krebs- oder Rheumaerkrankungen und Behinderungen verschiedenster Art. Moderne, international bereits erfolgreich praktizierte Konzepte der Ausbildung von KunsttherapeutInnen verbinden Bildende Kunst, Selbsterfahrung und Psychoanalyse zu einer ganzheitlichen Lehr- und Lernmethode, "bei der die eigene Lebensgeschichte des Studierenden durch die Anwendung kunsttherapeutischer Methoden als exemplarisches Lernfeld hinterfragt wird".

Nicht die Kunst des Malens wird von diesen Instituten ausgebildet, sondern "die Kunst, die Gruppe zur Ergründung der Wechselwirkung zwischen erinnerten und ersehnten Lebensverhältnissen einerseits zu nutzen und sie andererseits zu dieser Analysearbeit zu befähigen. Lehren und Lernen stehen sich somit nicht gegenüber, sondern in ständiger biografischer Kommunikation einander zur Seite. Es werden nicht nur Erlerntes und Ausge-bildetes , sondern vor allem die Talente, Erfahrenes und Erlebtes (auch Erlittenes) " das heißt die gesamte Biografie der Studierenden auf eine Weise produktiv gemacht, die sowohl ihrer professionellen Entwicklung dient als auch anderen Menschen "deren psychischem und physischem Wohlbefinden, deren Lebensglück."


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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