Sodbrennen bei KRANKHEITEN.DE
Krankheiten
A - Z
Krankheits-
symptome
Krebs
Special
Kinder-
krankheiten
Suche Klinik-Suche

Gesundheit
rund um die Uhr



Krankheiten
Übersicht
Patienten-Forum
Stichwort-Suche
Laborwerte (Blut, Urin etc.)
 

Sodbrennen

Sodbrennen beschreibt eine brennende oder schmerzhafte Empfindung in der oberen Magengegend, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Oesophagus) ausgelöst wird. Ein geringfügiger gastroösophagealer Reflux, zum Beispiel nach fettigen Speisen ist Physiologie|physiologisch. Jeder fünfte Mensch verspürt gelegentlich Refluxsymptome.
In der Alternativmedizin wird Sodbrennen auch mit einer Übersäuerung des Säure-Basen-Haushaltes des Menschen in Verbindung gebracht.

Die pathologische Form des Sodbrennens heißt Refluxkrankheit oder Refluxoesophagitis.

Die gastro-ösophageale Refluxerkrankung (Sodbrennen, Refluxösophagitis, GERD) ist relativ weit verbreitet und betrifft mehrere Millionen Menschen. Die Symptome sind hauptsächlich Sodbrennen, Brennen in der Brust und eventuell ein bitterer Geschmack im Mund. Die Refluxerkrankung (GERD) kann viele Ursachen haben. Glücklicherweise gibt es Behandlungsmethoden, welche die Symptome lindern.

Anatomie

Nachdem die Nahrung gekaut wurde, wird sie durch die Speiseröhre in den Magen geleitet. Dort wird sie von verschiedenen Säuren verdaut. Die Säuren befinden sich normalerweise nur im Magen und werden durch einen Schließmuskel-Mechanismus daran gehindert, in die Speiseröhre einzutreten. Dieser Mechanismus besteht aus zwei Muskeln und verhindert den Rückfluss der Nahrung oder der Magensäfte in die Speiseröhre. Der erste Muskel befindet sich direkt am Übergang von der Speiseröhre zum Magen.

Dieser Bereich wird als Unterer Speiseröhren-Schließmuskel (LES) bezeichnet. Der Muskel erlaubt den Eintritt von Nahrung in den Magen und macht einen Rückfluss nicht möglich.

Der zweite Muskel ist das Zwerchfell, ein sehr großer Muskel, der die Lungen vom Bauchraum trennt und bei der Atmung eine wichtige Rolle spielt. Im Zwerchfell befindet sich ein Loch, durch das die Speiseröhre führt. Dieses wird Hiatus genannt. Der Hiatus verhindert ebenso wie der LES den Rückfluss von Nahrung oder Säuren aus dem Magen in die Speiseröhre.

Wenn diese Muskeln nicht richtig funktionieren, können Magensäfte in die Speiseröhre fließen und dort Sodbrennen verursachen. Dies ist als gastro-ösophagealer Reflux bekannt. Die Magenwände bestehen aus Zellen, die den Säuren stand halten. Die Speiseröhre hat jedoch keine solche Schutzfunktion und kann daher von den Säuren angegriffen werden.

Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten kann es bei nächtlichem Sodbrennen Abhilfe schaffen, auf der linken Körperhälfte zu schlafen: Menschen, die auf der rechten Körperseite schlafen, haben doppelt so häufig Sodbrennen, denn der Magenausgang liegt rechts, sodass der Ausfluss von Magensäure durch eine Rechtsseitenlage begünstigt wird, während eine Linksseitenlage präventiv bzw. lindernd wirkt. Darüber hinaus kann eine Erhöhung des Oberkörpers günstig sein.

Ursachen und ihre Auswirkungen
Wenn der Schließmuskel-Mechanismus, der den Rückfluss verdauter Nahrung in die Speiseröhre verhindert, nicht richtig funktioniert, können Säuren in die Speiseröhre gelangen und manchmal den Mund erreichen. Die Säuren können die Speiseröhre reizen und sie sogar zerstören. Vom Mundbereich aus können die Säuren in die Lungen fließen.

Die Auswirkungen, welche die Säuren auf Speiseröhre, Mund und Lungen haben, verursachen die Symptome von GERD. Die Hauptursache von GERD ist die Schwäche des LES. Einige Chemikalien wie Koffein, Alkohol, Nikotin und Schokolade können diese Schwäche hervorrufen. Andere medizinische Probleme wie Zwerchfellbrüche verstärken das Risiko von GERD. Durch große Zwerchfellbrüche können Magenanteile ins Innere der Brust verlagert werden. Dies bedingt einen Rückfluss von Nahrung oder Säuren in die Speiseröhre.

Signale und Symptome

Achtung: Der nachfolgende Abschnitt beschreibt Symptome und Probleme bei andauerndem krankhaftem Sodbrennen.

GERD verursacht typischerweise Sodbrennen. Wenn die Magensäfte den Mund erreichen, entsteht ein bitterer und saurer Geschmack. In Ausnahmefällen können auch Rückenschmerzen durch GERD hervorgerufen werden. Solche Rückenschmerzen können aber bereits Anzeichen für einen bevorstehenden Herzinfarkt sein.

Die Symptome verschlechtern sich im Allgemeinen, wenn sich die Patienten hinlegen. Dadurch können mehr Magensäfte in die Speiseröhre einfließen. Einige Patienten haben eventuell Hustenanfälle, sobald sie sich hinlegen. Dies wird durch Magensäuren hervorgerufen, die über die Speiseröhre in die Luftröhre, und von dort in die Lungen gelangen. Durch das Husten versucht der Körper die zerstörerischen Säuren aus der Lunge zu entfernen.

Um einen Rückfluss von Säuren in den Mund zu verhindern, kann es für Patienten mit GERD sinnvoll sein, in einer sitzenden Position zu schlafen. Zumindest sollte jedoch der Kopf erhöht liegen. Wird GERD nicht behandelt, wird die Speiseröhre durch die Säuren zerstört. Dies kann zu ernsthaften medizinischen Problemen führen.

Andere Krankheiten können allerdings ähnliche Symptome hervorrufen wie GERD.

Zum Beispiel können Herzinfarkten ebenso Brustschmerzen und Sodbrennen vorangehen, die ähnlich den Symptomen von GERD sind. Geschwüre im Magen oder dem Darm können auch derartige Symptome verursachen. In seltenen Fällen gilt dies auch für Gallenblasen- oder Bauchspeichelproblemen.

Therapieoptionen

Da sehr ernsthafte Krankheiten, wie Herzprobleme, ähnliche Symptome wie GERD aufweisen, ist es für Patienten unbedingt erforderlich, medizinischen Rat zu suchen. Der Arzt wird dann versuchen sicherzustellen, dass die Symptome nicht die einer lebensbedrohlichen Krankheit sind.

Eventuell wird der Arzt einige Tests empfehlen, wie zum Beispiel eine endoskopische Untersuchung des Magens. Dabei werden Bilder vom Inneren des Magens gemacht. Andere Tests können den Säuregehalt in der Speiseröhre ermitteln.

Röntgentest der Speiseröhre, des Magens und der Brust oder EKGs können außerdem notwendig werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die erste Behandlungsmöglichkeit schließt zunächst eine Änderung des Lebensstils ein. Dabei sollten folgende Produkte im Konsum eingeschränkt werden, da sie die Symptome von GERD verursachen und verschlimmern können.
  • Alkohol
  • Schokoladen
  • Koffein
  • Nikotin
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Fettige oder würzige Nahrung
  • Zwiebeln
  • Pfefferminze
  • Zitrusfrüchte
  • Tomaten und ihre Nebenprodukte

Manchmal hilft es auch, mit zwei oder drei Kissen zu schlafen. Alternativ können Patienten das Kopfende ihres Bettes mit Holzblöcken (Bücher) erhöhen, um das ganze Bett in eine Schräglage zu bringen (ca. 10-15 cm.) dadurch entsteht kein Knick und der Rückfluss wird verhindert. Zum Schlafen sollte die günstigste Seite ausprobiert werden, wobei Schlaf auf der linken Seite am günstigsten ist.

Bei übergewichtigen Patienten kann eine Gewichtsreduktion manchmal helfen, die Symptome von GERD zu lindern. Enge Kleidung oder Gürtel und unnötiges Bücken sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern könnten.

Eine andere Behandlungsmöglichkeit betrifft das langsame Essen kleiner Portionen von Nahrung. Große Mengen auf einmal zu verzehren erhöht plötzlich den Druck auf den Magen und verschlimmert die Symptome von GERD.

Falls durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten keine Besserung der Symptome erreicht wird, kann eine medikamentöse Behandlung empfohlen werden. Medikamente können dabei helfen

a) die Aktivität der Magensäure zu vermindern
b) den LES zu stärken.

Einige dieser Medikamente können starke Nebenwirkungen haben.

Wenn nicht-chirurgische Maßnahmen keinen Erfolg bringen, wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen (Laparoskopische Fundoplicatio).

Während der Operation wird ein Teil des Magens teilweise um die untere Speiseröhre gewickelt (Fundoplicatio). Dieser Eingriff wird auf minimal invasiven Weg im Rahmen einer Bauchspiegelung (laparoskopische Chirurgie|Laparoskopie) durchgeführt.


Komplikationen
Wenn GERD nicht behandelt wird, kann es zu einer Entzündung der Speiseröhre und eventuell zu einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs kommen. Als Vorsorge-Untersuchung bietet sich die Magenspiegelung an, wobei Ursache und Ausmaß der bestehenden Refluxkrankheit geklärt werden können. Insbesondere wird festgestellt, ob bereits eine chronische Entzündung der Speiseröhre vorliegt.

Eine Narbenbildung in der Speiseröhre kann außerdem zu deren Verengung führen. Dies wird als Speiseröhrenstriktur bezeichnet. Diese können eine Behinderung beim Schlucken darstellen.

Bei sehr ernsten Fällen von GERD kann es auch zu chronischer Entzündung der Lungen und zu Atembeschwerden kommen.

Zusammenfassung

GERD ist ein weit verbreiteter Zustand. Die Behandlung ist sehr erfolgreich, hängt aber auch davon ab, ob die Patienten einige ihrer Lebens- und Essgewohnheiten ändern.

Eine medikamentöse Behandlung kann außerdem sehr erfolgreich die Symptome von GERD reduzieren.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Technische Realisierung von krankheiten.de durch die TYPO3 Agentur Berlin Online Now! GmbH
 
Impressum / Datenschutz
 

 

Wir verwenden Cookies, um Funktionalität der Website zu ermöglichen. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären S ie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite Datenschutzerklärung.