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Appendizitis

Unter einer Appendizitis wird eine Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms verstanden. Im deutschen Sprachraum wird dieses Krankheitsbild sprachlich nicht korrekt als Blinddarmentzündung bezeichnet. Ist tatsächlich der Blinddarm entzündet, wird von einer Typhlitis gesprochen.

Der Verlauf der Erkrankung kann von einer leichten Reizung, über die schwere Entzündung bis hin zum Wanddurchbruch (Perforation in die freie Bauchhöhle) und damit zu einer Peritonitis führen.

Anatomie, Ursachen, Häufigkeit

Der Blinddarm ist der blinde Anfangsteil des im Unterbauch aufsteigenden Dickdarms (Colon ascendens). Am Blinddarm befindet sich ein Anhängsel, der so genannte Wurmfortsatz (Appendix vermiformis). Der Wurmfortsatz enthält sehr viele Lymphfollikel und kann sich durch Infektion mit Krankheitserregern - oder aber (häufiger) durch Obstruktion zum Beispiel durch Kotsteine oder Fremdkörper (Kirschkerne, seltener: Kerne von Weintrauben oder Melonen) entzünden. Ein Wurmbefall (Askariden oder Oxyuren) des Darms ist häufig assoziiert.

Die Appendizitis ist die häufigste Ursache für das Akutes Abdomen|akute Abdomen, und tritt mit einer Häufigkeit von etwa 100 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr auf. Das Risiko im Laufe des Lebens an einer Appendizitis zu erkranken (Life-time-risk) liegt bei ca. 7-8%.

Beschwerden

Meist sind Schmerzen in der Gegend des Bauchnabels sowie in der Magengegend spürbar, jedoch verlagern sie sich innerhalb weniger Stunden in den rechten Unterbauch.

Des Weiteren leiden die Patienten unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und auch oft unter Stuhlverhalt. Die Körpertemperatur kann auf bis zu 39°C ansteigen (Fieber) mit entsprechend beschleunigtem Puls (Tachykardie).

Durch eine Verlagerung des Wurmfortsatzes kann es bei Schwangeren zu Schmerzen im rechten Ober- bzw. Mittelbauch kommen. Bei älteren Patienten sind die Beschwerden nicht so deutlich ausgeprägt, das heißt die Symptome können nicht so leicht zugeordnet werden.

Diagnostik

Neben der ärztlichen Untersuchung - speziell der Palpation des Unterbauchs (siehe McBurney-Punkt, Lanz-Punkt kontralateraler Loslassschmerz (Blumberg-Zeichen)!) können bei der Diagnose der Blinddarmentzündung evtl. helfen:
  • Temperaturdifferenzmessung Achselhöhle - Mastdarm (>1°C) in ca. 50% der Fälle
  • Laboruntersuchung des Blutes und des Urins (Leukozytose, Erhöhung des CRP u.a.)
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes (Kokardenformation, tubuläre Struktur, Abszeß, Ausschluss anderer Erkrankungen)
  • evtl. Röntgen, evtl. gynäkologisches Konsil
  • Bei der Anamnese ist die Verlagerung in den rechten Unterbauch und das Aufhören des anfangs periumbilikalen oder epigastrischen Schmerzes von Wichtigkeit.

Behandlung

Besteht der Verdacht auf Blinddarmentzündung ist die Appendektomie als operative Maßnahme angezeigt. Dabei sollte möglichst früh (innerhalb von ca. 48 Stunden) operiert werden.

Ein Abwarten mit konservativer Behandlung (Bettruhe, Antibiose, Nahrungskarenz und ständige ärztliche Kontrolle) ist prinzipiell möglich doch sollte sie nur bei Unmöglichkeit einer sofortigen Operation in Betracht gezogen werden. Die konservative Behandlung ist auch bei einer entzündlichen palpablen Masse indiziert. Bei Bildung eines Abszesses ist nur eine Drainage vorzunehmen. Die Operation kann danach im Intervall (nicht vor mindestens 4-6 Monaten) vorgenommen werden..

Prognose

Die Prognose der Erkrankung ist gut. Die Letalität des Eingriffs liegt bei nichtperforierter Appendizitis unter 0,001% - bei Durchbruch (Perforation, 10% der Fälle) allerdings bei 1%.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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